Und täglich grüßt das Aufräum-Spiel

Mit schnellem 15-Minuten-Aufräumtrick

Welche Mami kennt das nicht: Gerade hat man aufgeräumt. Und nach gefühlt nicht mal 5 Minuten sieht die Wohnung schon wieder aus als hätte ein Tornado hindurchgefegt. An jeder Ecke liegt ein Spielzeug, ein Buch, ein Kleidungsstück etc. Was den lieben Kleinen eben beim Spielen gerade aus den Händen gefallen ist. 

Da hat man schon mal schnell das Gefühl, den ganzen Tag nichts anderes zu tun als irgendetwas aufzuheben, aufzuräumen oder jemandem etwas hinterher zu räumen. Je nachdem, was du für ein Ordnungstyp bist, kann das mehr oder weniger nerven oder auch zum Streitpunkt in der Familie werden. 

Das Aufräum-Spiel

Kinder sind bis zum 10. Lebensjahr noch nicht in der Lage, vollkommen selbstständig und allein aufzuräumen. Diskussionen darum und Nerven können wir uns also getrost sparen. 

Es kann helfen, einmal die Perspektive der Kinder einzunehmen: sie sind im Spielmodus und ihnen sind ganz andere Dinge und Themen wichtig als uns Erwachsenen. Wenn wir mit ihnen gemeinsam aufräumen und daraus z.B. ein Spiel machen, kommen wir schneller und entspannter zum Ziel. Zwei Beispiele für mögliche Aufräumspiele mit Kindern:

Spielzeug-Memory: Viele Kinder mögen Zuordnungsspiele. Du stellst deinem Kind z.B. die Frage: Wo wohnt oder schläft das Auto? Gemeinsam sucht ihr auf diese Weise so dann den richtigen Platz für jedes Spielzeug.

Eltern-Vergesslichkeits-Spiel: Kinder lieben es, wenn sie Erwachsenen einmal überlegen sein können. Dabei stellst du dich unwissend und fragst z.B. wo die Bücher hingehören und nennst einen dafür falschen Platz. „Ich glaube, die waren doch im Backofen?“ Kinder finden dies meist unheimlich lustig.

Ein schönes Kinderbuch, das das Thema aufgreift oder als Beginn für ein Aufräumspiel zu Hause genutzt werden kann, heißt „Max Dachs und das Aufräumspiel“.

Wie lernen Kinder Ordnung?

Keine Sorge, Kinder lernen Ordnung, weil sie vor allem an unserem Vorbild lernen. Ich habe beispielsweise als Kind in meinem Elternhaus nie allein oder sehr widerwillig mein Zimmer aufgeräumt. Mir waren als Kind eben andere Dinge wichtiger. Außerdem wusste ich, dass es Mama schon machen wird, wenn es sie lang genug stört.

Als ich dann meine erste eigene Wohnung hatte, war mir Ordnung automatisch wichtig, da ich es so vorgelebt bekommen hatte und jetzt allein dafür verantwortlich war. Also, keine Angst, dein Kind wird kein Messie werden, auch wenn es sich jetzt gegen das Aufräumen sträubt und der Zustand seines Zimmers gerade anderes vermuten lässt. 

Darüber hinaus brauchen Kinder Freiräume, wo sie sich ausleben können und ihr persönliches Chaos veranstalten dürfen. Jeder hat dabei ein anderes individuelles Empfinden, wo für ihn Ordnung oder Chaos beginnt. Das eigene Empfinden auf jemand anderen übertragen zu wollen, führt meist zu Konflikten. Günstiger ist der Versuch, gemeinsam einen Weg zu finden.   

Ordnungstipps?!

Allein lebend Ordnung zu halten, ist eine Sache und lässt sich einigermaßen kontrollieren. Aber mit Kindern im Haus nimmt die Sache schon andere unkontrollierbarere Dimensionen und ein Eigenleben an. 

Um das Chaos einigermaßen unter Kontrolle zu behalten und nicht den ganzen Tag aufräumen zu müssen, suchte ich nach verschiedenen Ordnungstipps. Angefangen von Minimalismus über Ausmisten nach Marie Kondo bis hin zur Entwicklung von Routinen fand ich zahlreiche mögliche Strategien. Aber wie das so ist, nicht jede Methode passt zu jedem Typ. 

So suchte ich mir aus den verschiedenen Tipps, die für mich und meine Familie passenden heraus. Ich probierte vieles aus und behielt das bei, was auch wirklich funktionierte. 

Dabei merkte ich, dass ich z.B. kein Typ für Routinen bin. Ich bin ohnehin sehr strukturiert und zusätzliche Routinen stressen mich eher mehr als dass sie für mich zu Entspannung und Erleichterung beitragen. 

Deswegen wähle auch du dir das, was zu dir und deiner Familie passt und sich für euch gut und entspannend anfühlt.  

Der 15-Minuten-Aufräumtrick mit der Wäschewanne

Folgender Tipp hat mir sehr geholfen, das Aufräumen entspannter anzugehen:

Einmal am Tag schnappe ich mir eine Wäschewanne und gehe damit durch die Wohnung – von Zimmer zu Zimmer. Dabei sammle ich in jedem Zimmer die Dinge in die Wanne ein, die nicht in das Zimmer gehören. Gleichzeitig räume ich die Dinge aus der Wanne aus, die in dieses Zimmer gehören, und stelle sie an ihren Platz.

Und tata: in ca. 15 Minuten (je nach der Größe deiner Wohnung oder deines Hauses kann dies etwas abweichen) hat man ruckzuck einmal schnell aufgeräumt. 

Mit diesem Trick spart man einfach viel Zeit, da man nicht mit jedem Teil einzeln mehrmals in verschiedene Zimmer läuft.

Voraussetzung damit das ganze gut funktionieren kann, ist, dass man bereits vorher eine gute Grundordnung hergestellt hat. Das bedeutet, jedes Teil hat seinen festen Platz. Damit findet es beim Aufräumen schnell an seinen Platz zurück und spart langes Überlegen.

Tipps für eine Grundordnung

Piktogramme und Bilder

Im Kinderzimmer nutzen wir Kisten für das Spielzeug. Dies erleichtert den Kindern das Aufräumen, da die Sachen einfach hineingelegt werden können. Jede Kiste hat ein Bild bzw. Foto, worauf der Inhalt der Kiste zu sehen ist. Die Fotos an den großen Spielkisten habe ich laminiert und mit Klettpunkten befestigt. So sind diese stabil und schnell austauschbar. Für Papa und Gäste steht es zum Teil zusätzlich in Schriftform dran.

Für Spielzeug in Regalen kann man ein Bild auf das Regalbrett kleben und somit jedem Ding seinen festen Platz geben. Diese Methode verwenden auch manche Kindergärten. Dies habe ich auch schon für den Platz der Schuhe gesehen: einfach ein paar Fußabdrücke auf den Boden kleben, auf welche die Schuhe gestellt werden. Dafür kann man bedruckbare selbstklebende Etiketten verwenden, die sich auch gut wieder ablösen lassen. Für die Beschriftung nutze ich ein Dymo-Beschriftungsgerät.

Das gleiche Prinzip der Beschriftung und Bebilderung lässt sich natürlich in jedem anderen Zimmer und Schrank auch anwenden, wenn man möchte.

EXTRA-TRICK – Schuhe allein richtig anziehen:

Um deinem Kind das selbstständige und richtige Schuhe anziehen zu erleichtern, kannst du einfach einen Sticker hineinkleben.

Schneide diesen vorher in der Mitte auseinander. Wenn dein Kind das Bild zusammensetzt, stehen die Schuhe richtig herum. So ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass jeder Schuh seinen Weg an den passenden Fuß findet.

Unterteilungen in Schränken und Schubladen

Wer kennt sie nicht – die Ramschschublade. So eine gibt es vermutlich in jeder Wohnung.

Mir hat es sehr geholfen, Schubladen oder Schrankfächer zu unterteilen. Dies schafft einen besseren Überblick über die Dinge, die sich dort befinden. Es vermeidet Wühlen. Es lassen sich einzelne Körbe oder Teile entnehmen, ohne ein Chaos zu schaffen, weil alles andere im Schrank oder der Schublade umfällt und durcheinander gerät.

Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Körbe/ Kisten/ Schubladenteiler

Diese eignen sich vor allem für Schubladen. So können Kleidung, Gewürze oder auch Haushaltshelfer wir Tütenclips, Haushaltsgummis o.a. einsortiert werden, ohne dass sie bei jedem Griff wieder mit anderen Dingen durcheinandergeraten.

Zeitschriftensammler

Diese eignen sich gut für Schränke als kleines Regal. Liegend positioniert lassen sich hier sowohl Papiere/ Hefte/ Bücher, Reinigungsutensilien, Pfannen als auch Trinkflaschen einsortieren, ohne dass man jedes mal den ganzen Schrank ausräumen muss, um an Dahinter- oder Darunterliegendes zu gelangen.

Drehkarussel aus runden Tabletts

Am nervigsten und zeitraubendsten finde ich immer wieder Schränke, wo erst alles ausgeräumt werden muss, um an etwas ganz hinten zu gelangen. Meist greift man dann doch nur zu den Dingen, die ganz vorn stehen. Mit dem Resultat, dass bei der nächsten Aufräum- und Ausmistaktion dahinterstehende Lebensmittel oder Dinge entsorgt werden, da sie nicht genutzt werden bzw. verdorben sind.

Eine geniale Idee, um dies zu lösen, finde ich Drehkarusells für Schränke. Diese kann man ganz einfach aus zwei runden Tabletts selbst machen. Einfach einige Murmeln zwischen die beiden Tabletts legen, so lassen sie sich drehen. So gelangt man ganz einfach an alle darin befindlichen Dinge, ohne erst Davorstehendes ausräumen zu müssen.

Innenseite von Schranktüren nutzen mit Schuhorganizern

Eine simple Idee, um Kleinkram ordentlich und schnell griffbereit zu haben, sind Schuhorganizer an Schranktürinnenseiten. Damit gewinnt man außerdem zusätzlichen Stauraum. Die Schuhorganizer lassen sich auf die passende Größe der Schranktür zuschneiden und werden einfach mit doppelseitigem Klebeband angebracht.

Kleidung stellen statt legen nach Marie Kondo

Die Kleidung der Kinder befindet sich bei uns in Schubladen mit Skubb-Unterteilungen von IKEA. Für den Papa habe ich den Rand der Schubladen noch beschriftet. Dort steht, was sich in den einzelnen Boxen befindet: z.B. kurze Shirts, lange Hosen usw.

 

Gefaltet und einsortiert habe ich die Kleidung nach der Methode von Marie Kondo. D.h. jedes Kleidungsstück wird sehr schmal gefaltet. In etwa ein Drittel seiner Breite und seiner Länge. Dann wird die Kleidung in die Boxen gestellt wie Bücher in einem Bücherregal.

So können auch die Kinder selbstständig ein Kleidungsstück von oben herausziehen, ohne dass alles andere mit herausfällt. Ein klarer Vorteil gegenüber Kleidungsstapeln. Dies hat sich bei uns wirklich bewährt und erleichtert enorm das Einsortieren und Ordnung halten.  

Eins rein. Eins raus - Regel

Hilfreich ist auch, dass jedem Teil, dass neu in den Haushalt einzieht, also neu gekauft oder angeschafft wird, ein fester Platz zuordnet wird. Dafür muss ein altes Teil ausziehen. Damit vermeidet man später große zeitaufwändige Ausmist-Aktionen und je weniger man besitzt, umso weniger muss man aufräumen.

Auch dein Kind kannst du hierbei einbeziehen. Kindern fällt es meist sehr schwer sich von etwas zu trennen und sie brauchen angeblich alles noch. Auch wenn sie ein Spiel schon monatelang nicht mehr beachtet haben. Jedoch wächst der Spielzeugberg mit jedem Geburtstag, Weihnachtsfest usw. und das Kinderzimmer füllt sich. Je mehr da ist, umso weniger Beachtung findet das einzelne Spiel oft von den Kindern.

Du kannst dein Kind beim Ausmisten unterstützen, indem du vorschlägst, ein nicht mehr genutztes Spiel zu verkaufen. Für das Geld könnte sich dein Kind dann ein neues Spielzeug kaufen. Wenn die Trennung zu schwer fällt, räumt das Spiel zunächst für ein paar Monate außer Sichtweite weg. Wenn dein Kind in den nächsten Monaten nicht mehr danach fragt, kann das Spielzeug später getrost endgültig entsorgt oder verkauft werden. 

Spielzeugfreie Zeit

Ein praktischer Tipp, damit dein Kind sein Spielzeug immer wieder neu zu schätzen weiß und konzentriert spielt, ist eine (teilweise) spielzeugfreie Zeit. Du kannst bestimmte Spielzeuge für eine gewisse Zeit wegräumen und nach einiger Zeit wieder gegen anderes Spielzeug austauschen. 

Oder ihr räumt einmal für ein paar Wochen alles Spielzeug, außer multifunktionales Spielzeug wie Bausteine und Malsachen, weg. So eine spielzeugfreie Zeit gibt es auch in einigen Kindertagesstätten (beispielsweise während der Fastenzeit). Wo haben unsere Kinder in unserer Wohlstandsgesellschaft noch Gelegenheit, einmal Verzicht zu erfahren und damit Dinge wieder neu wertzuschätzen? 

Du wirst sehen, wenn das weggeräumte Spielzeug nach einiger Zeit wieder hervorgeholt wird, wird sich dein Kind begeistert darauf stürzen – als hättet ihr etwas Neues gekauft. So weiß es, bereits Vorhandenes wieder ganz neu zu schätzen. Ohne dass du Geld ausgeben musst.

Aufräumen beginnt schon beim Anschaffen neuer Dinge

Dazu drei Tipps:

  • Die 30-Tage-Regel

Wenn du etwas Neues kaufen möchtest, schreibe dies zunächst auf einen Zettel und lege ihn für 30 Tage beiseite. Wenn du nach den 30 Tagen, das neue Teil immer noch brauchst oder wünschst, dann kannst du es ruhig anschaffen. Viele Spontankäufe nutzen wir erwiesenermaßen nicht.

Mit der 30-Tage-Regel sparst du nicht nur Geld, sondern auch Platz, Zeit und Stress beim Aufräumen. Was nicht angeschafft wird, muss auch nicht aufgeräumt werden.

  • Check-Fragen bei Entscheidungen für Neuanschaffungen und fürs Ausmisten
  1. Brauche ich und nutze ich das Teil wirklich?
  2. Macht mir das Teil Freude?
  3. Bei Neuanschaffungen: Habe ich so etwas oder etwas Ähnliches bereits?

Wenn du alle drei Fragen mit „Nein“ beantwortest, kannst du das Teil getrost entsorgen bzw. gar nicht erst anschaffen.

  • Geschenke absprechen

Um die Flut an Spielzeug oder anderem Zeug im Haushalt  einzudämmen, kann man Schenker darum bitten, Geschenke für dein Kind und euch als Familie, vorher mit euch abzusprechen. Damit vermeidest du, Dinge doppelt zu haben und hast Einfluss, darauf dass etwas Sinnvolles geschenkt wird. 

Sehr praktisch und platzsparend finde ich immer Spielzeuge, die sich multifunktional nutzen lassen und damit von den Kindern vielfältig phantasievoll bespielt werden können. Gute Beispiele sind hierfür Bausteine und Spielfiguren.

Andere Geschenkideen wären beispielsweise:

  • Zeit statt Zeug: Gemeinsame Zeit kommt heute ja meist zu kurz. Zeit für eine gemeinsame Unternehmung bleibt oft länger in Erinnerung als materielle Geschenke.
  • Dinge, die sich verbrauchen: Diese nehmen nur vorübergehend Platz in deiner Wohnung in Anspruch, z.B. ein Gutschein, etwas zum Essen (Geschenke aus der Küche) oder ein Körperpflegeprodukt (z.B. Seife, Cremes, Peelings, Körperöl), was verbraucht werden kann. Wer Zeit und Lust hat, kann davon auch etwas selbst machen, was Geschenke noch persönlicher und liebevoller machen kann.

Ich hoffe, die Aufräum-Tipps helfen dir und lassen dich dadurch Zeit zum Durchatmen und andere schöne Dinge gewinnen. 

Welche Erfahrungen hast du mit dem Aufräumen, vor allem mit Kindern gemacht?

Hast Du Tipps, die dabei helfen, Ordnung entspannt, zeitsparend und einfach zu schaffen? Lass mich gern von deinen Erfahrungen in den Kommentaren wissen.

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